Der Pflegeberatungsmarkt ist eine sehr wichtige und vor allem stark wachsende Sparte im Gesundheitssektor. Im folgenden Artikel wird erklärt, was die Aufgabe der Pflegeberater ist, warum sie in Anspruch genommen werden (sollten) und wie sie gefunden und konsultiert werden können.
Was ist die Aufgabe eines Pflegeberaters?
Seit dem 1. Januar 2009 haben Pflegebedürftige sowie deren Angehörige einen gesetzlichen Anspruch auf individuelle Pflegeberatung. Mittlerweile hat es sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Versorgungslandschaft etabliert.
Laut §7 a des Sozialgesetzbuches (SGB) ist die Aufgabe der Pflegeberatung insbesondere die Folgende:
- den Hilfebedarf unter Berücksichtigung der Feststellungen der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung systematisch zu erfassen und zu analysieren,
- einen individuellen Versorgungsplan […] zu erstellen
- auf die für die Durchführung des Versorgungsplans erforderlichen Maßnahmen hinzuwirken,
- die Durchführung des Versorgungsplans zu überwachen und ggf. anpassen
- bei besonders komplexen Fallgestaltungen den Hilfeprozess auszuwerten und zu dokumentieren
Warum sollte ich einen Pflegeberater in Anspruch nehmen?
Bereits im Jahr 2007 wurden rund 29 Prozent der gesetzlich Pflegeversicherten und etwa 21 Prozent der privat Pflegeversicherten in ihrer Erstbegutachtung für nicht pflegebedürftig befunden.
Pflegebedürftige die zu Hause betreut wurden, erhielten dabei doppelt so häufig Leistungen verwehrt wie stationär untergebrachten Personen.
Den Pflegebedürftigen beziehungsweise auch deren Angehörigen droht anschließend oft ein langer und harter Kampf, um einen Widerspruch gegen die Leistungsverwehrung erfolgreich durchsetzen zu können. Kraft, die man nicht immer aufwenden kann und will.
Genau an diesem Punkt kommen Pflegeberater ins Spiel, die sich mit der individuellen Situation und Problematik der betroffenen Familien auseinander setzen. Sie versuchen vor allem, den Ablehnungsgrund anhand des Gutachtens herauszufinden und bieten die nötige Unterstützung, um alle Fakten und nötigen Informationen für eine Widerspruchsbegründung zusammenzutragen.
Wird auch der Widerspruch abgelehnt und erhalten die Betroffenen erneut keine Pflegestufe beziehungsweise eine Höherstufung, raten Experten gar eine Klage vor dem Sozialgericht. Auch dafür lohnt es sich, professionelle Unterstützer und Helfer an seiner Seite zu wissen, eben durch kompetente Pflegeberaterinnen und Pflegeberater.
Laut des Bundesministeriums für Gesundheit sind Pflegeberater in aller Regel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegekassen, die über Wissen aus den Bereichen des Sozialrechts, der Pflege und der Sozialarbeit verfügen.
Wie kann ich einen Pflegeberater konsultieren?
Um den richtigen Pflegeberater zu finden oder um über einen konkreten Fall mit geeigneten Experten zu sprechen stehen Betroffenen heutzutage verschiedene Kommunikationskanäle zu Auswahl.
Einige Anbieter, wie beispielsweise AWO, Seniorplace oder Compass Versicherungen haben eine Telefonhotline eingerichtet, über die sich Pflegebedürftige oder Angehörige teilweise rund um die Uhr mit ihren Fragen und Problemen melden können. Besonders nach der Einführung des gesetzlichen Anspruchs auf Pflegeberatung war eine Hotline nötig, um sowohl das wachsende Informationsbedürfnis der Versicherten zu befriedigen und außerdem um Hausärzte zu entlasten, die bei Fragen zur Pflegeversicherung häufig den ersten Ansprechpartner darstellten.
Im Zeitalter des Internets ist es allerdings ebenso möglich, sich über den Onlinekanal an Pflegeberater zu wenden. Pflegeberatungsanbieter wie die AWO, pflege.de sowie auch Krankenkassen bieten eine automatische Onlineberatung mithilfe von Frageformularen an sowie die Mailberatung, damit sich betroffene schriftlich über das Internet direkt an Pflegeberater wenden können.
Was damit nicht abgedeckt wird, ist der persönliche Kontakt mit einem Pflegeberater, der vielen Betroffenen bei einem solch wichtigen und manchmal nervenaufreibendem Thema immer noch sehr wichtig ist.
Besonders beliebt sind deshalb bei Betroffenen Pflegeberatungen, bei denen sie nicht noch zusätzlichen Aufwand auf sich nehmen und eine Geschäftsstelle einer Krankenkasse fahren müssen, sondern bei denen ein Berater direkt zu den Bedürftigen nach Hause kommt. Das zeigte eine Studie der AOK, bei der herauskam, dass besonders aufsuchende Beratungen auf große Resonant stießen.
Fazit:
Das Thema Pflegeberatung hat in Deutschland in den letzten Jahren stark an Wichtigkeit zugenommen. Das liegt zum einen an der demografischen Entwicklung der Bevölkerung und zum anderen an der Tatsache, dass seit 2009 alle Pflegebedürftigen einen gesetzlichen Anspruch auf individuelle Pflegeberatung haben.
Bezüglich der Kommunikation zwischen Pflegeberater und den Betroffenen kristallisiert sich immer mehr der Onlinekanal heraus, sodass einige Anbieter bereits die Mailberatung bereitstellen. Das erspart beiden Parteien Anfahrtswege, die Fragen der Betroffenen können in Ruhe ausformuliert werden, auch die Antwort kann mehrmals genau nachgelesen werden und auch die Möglichkeit, zunächst einmal anonym zu bleiben, besteht.
Andererseits möchten die meisten Betroffenen auch das persönliche Gespräch nicht missen und schätzen es, wenn Pflegeberater zu ihnen nach Hause kommen.
Intelligent wäre somit eine Lösung, die beide Bedürfnisse miteinander verknüpft: online aber persönlich.
Das Angebot von Videoberatungen wäre eine solch mögliche Lösung, da darüber persönliche Interaktion ohne großen Aufwand stattfinden kann. Eine Variante wäre ein multifunktionales Buchungs- und Kontaktsystem, über das sowohl persönliche Gespräche bei den Betroffenen vor Ort vereinbart werden können, aber ergänzend auch Onlineberatungen per Mail oder Video sowie Telefonate, um den Akteuren mehr Flexibilität bei der Wahl der Kommunikation zu geben sowie unnötige Anfahrtswege und Wartezeiten zu vermeiden.
Erfahren Sie hier mehr über die Videoberatung. Gerne beraten wir Sie auch persönlich und unverbindlich weiter.